Fraktionsstellungnahme der Grünen Ratsfraktion zum Thema „Bau einer neuen Kita“
„Gegen die Stimmen der Grünen votierte der (Schul- und Jugend-) Ausschuss schließlich dafür, …..dem CJD die Trägerschaft der geplanten Kindertagesstätte nahezulegen.“ So berichtete die NOZ /WN über das Ergebnis im Ausschuss. Hier könnte das Missverständnis entstehen, wir seien grundsätzlich gegen einen Neubau von Kindergärten in Lotte. Das Gegenteil ist der Fall: Wir möchten nicht einen 5-Gruppen-Kindergarten für den Raum Wersen, Büren und Halen sondern zwei Kitas mit jeweils drei Gruppen.
Wir halten es für völlig falsch, fünf Gruppen zu bauen, wenn man laut der Prognose des Jugendamtes bereits ein Jahr später eine sechste Gruppe benötigt und weitere zwei Jahre danach noch eine siebte. Das würde bedeuten, dass man –wie gerade bei Kinderland Wersen geschehen- ein Jahr später schon anbauen muss! Es wird wohl jedem einleuchten, dass es dadurch teurer wird, aber nicht nur das!
Für den neuen Kindergarten bedeutet es Lärm, Dreck und –wie auch schon gehabt – keine rechtzeitige Fertigstellung zum Beginn des Kindergartenjahres 19/20!
Unser Gegenvorschlag ist der Bau von zwei Kitas mit je drei Gruppen, einen in Büren und einen in Wersen, evtl. auch mit einer gemeinsamen Leitung. Das hat viele Vorteile:
– Eltern denken immer auch schon an die zukünftige Grundschule und möchten, dass ihre Kinder mit den kommenden Klassenkameraden in eine Kita gehen. Diese Zuordnung ist dann möglich.
– Es entstehen keine zusätzlichen täglichen Elterntaxifahrten. Eltern und Kinder können den Kindergarten überwiegend auch fußläufig erreichen.
– Die benötigte sechste Gruppe ist zum Kitajahr 2019/20 nicht nur rechtzeitig fertig, sie kann ggfls. sogar vorher beginnen, weil inzwischen viele Eltern auch schon mitten im Jahr um die Aufnahme bitten und das auch pädagogisch sinnvoll ist, wenn nicht im August 2019 plötzlich 15 neue Kinder auf einmal kommen.
Das Kreisjugendamt lehnt diese Alternative ab, u.a. wegen der ungesicherten Finanzierung der sechsten Gruppe durch das Land NRW und weil die Prognose ja keine Garantie dafür sei, dass der sechste Raum auch tatsächlich benötigt würde. Das sehen wir anders! Da die Prognose noch eine siebte Gruppe 2021 voraussagt, dürfte es doch wohl keine Bedenken gegen die Errichtung einer sechsten geben.
Das Land NRW und der Kreis Steinfurt handeln kurzfristig und kurzsichtig, wenn sie immer nur für den voraussichtlichen Bedarf des nächsten Jahres Gelder bewilligen, planen und bauen. Das gesetzliche Recht der Eltern auf einen Betreuungsplatz wird zumindest für einige Zeit missachtet/ausgesetzt.
Dasselbe Problem droht uns auch in Altlotte, dort werden im nächsten Kitajahr eineinhalb Gruppen fehlen und erst im Jahr danach dann zwei volle Gruppen. Wahrscheinlich wird auch dort nur der Anbau einer Gruppe genehmigt (Lärm, Dreck, verzögerter Beginn usw……) und ein Jahr später die nächste (noch einmal Lärm, Dreck, verzögerter Beginn usw……).
Eine entsprechende Resolution an Kreistag, Landrat, Landtag und Landesregierung, die gegen diese Missstände protestiert, hat der Rat einstimmig verabschiedet, weil wirklich alle Ratsfraktionen das so sehen, aber nur wir haben die Konsequenz daraus gezogen, die kurzsichtigen Pläne abzulehnen.