<em>Der erste Vorentwurf</em> für den Bebauungsplan „Schabergs Esch“ für die Teilabschnitte eins oberhalb des Wäldchens im Norden und zwei im Süden. Planskizze: Büro Dehling &amp; Twisselmann

Der erste Vorentwurf für den Bebauungsplan „Schabergs Esch“ für die Teilabschnitte eins oberhalb des Wäldchens im Norden und zwei im Süden. Planskizze: Büro Dehling & Twisselmann


 

Lotte. Eine Zeit lang lag das Projekt auf Eis, weil die landwirtschaftlichen Eigentümer keinen Investor fanden. Jetzt ist einer da, und es geht Schlag auf Schlag: Bei einer Gegenstimme (Grüne) beschloss der Bau- und lanungsausschuss/Ausschuss für die Erschließungsgesellschaft am Donnerstag, mit dem Vorentwurf für den Bebauungsplan „Schabergs Esch“ in die frühzeitige Bürgerbeteiligung und zugleich die Anhörung der Träger öffentlicher Belange zu gehen.

Bereits am 27. Mai sollen die Pläne offengelegt werden. Bis zum 28. Juni ist dann Zeit für Stellungnahmen und Einwendungen. Je nach Rücklauf will der Fachausschuss dann am 9. oder am 16. Juli abschließend beraten, sodass der Bebauungsplan voraussichtlich im Januar 2014 Rechtskraft erlangen wird, wie Bauamtsleiterin Astrid Hickmann zum Verfahrensablauf erläuterte. Hätte der Ausschuss erst in seiner Junisitzung grünes Licht dafür gegeben, wäre dies erst im März 2014 der Fall.
Mit dem schnellen, zeitlich sehr engen Verfahren wolle man dem Wunsch des Investors entgegenkommen, bereits im Winter mit der Erschließungsplanung und Vermarktung beginnen zu können, erläuterte Ausschussvorsitzender Georg Holtgrewe (CDU) auf Nachfrage.
Zuvor hatte Oliver Markus Dehling vom Osnabrücker Planungsbüro Dehling & Twisselmann den Vorentwurf mit seinen bereits sehr detaillierten textlichen Festsetzungen vorgestellt. Danach umfassen die ersten beiden Bauabschnitte ein bogenförmiges Areal um das Wersener Schul- und Sportzentrum zwischen Westerkappelner Straße im Norden, Sennlicher Weg/Eversburger Straße im Westen und der gedachten Verlängerung der Straße Am Herrengarten im Osten. Nach Süden könnten später die Bauabschnitte drei und vier bis hin zur Postraße folgen. In dem allgemeinen Wohngebiet sollen Einzel- und Doppelhäuser in offener, maximal zweigeschossiger Bauweise errichtet werden können.
Für die Haupterschließungsstraße von der Westerkappelner Straße – für die Einmündung muss die jetzige Bushaltestelle verlegt werden– aus ist eine Breite von sieben Metern vorgesehen, die übrigen Straßen werden 6,50 Meter breit, der Wendehammer im Südosten bekommt einen Durchmesser von 20 Metern. Die Rad-Fußweg-Verbindung vom Wendehammer zum Herrengarten werde auch für Rettungsfahrzeuge passierbar sein, erklärte Dehling auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Wegen der Lärmemissionen von Eversburger Straße, Westerkappelner Straße und Sportplatz sei im Osten eine Kombination aus Lärmschutzwall und -wand zwingend erforderlich. Vorgeschrieben werden darüber hinaus auch Schallschutzmaßnahmen an den Gebäuden.
Hauptdiskussionspunkte waren die geringe Grundstücksmindestgröße von 400 Quadratmetern, die Firsthohe von maximal neun Metern, die Möglichkeit, die Dächer unterschiedlich zu gestalten, und die Höhe der Lärmschutzwall-Wandkombination in Verbindung mit den Höhenunterschieden des Geländes.
Die hohe bauliche Ausnutzbarkeit der kleinen Parzellen in Verbindung mit Firsthöhe und geringer Dachneigung könne zur Verschattung von Nachbargärten und zu optisch eher drei- als zweigeschossigen Häusern führen, befürchteten etliche Ausschussmitglieder. Eine durchgängig insgesamt 4,50 Meter hohe Lärmschutzwall-Wand sei zu wuchtig.
Man einigte sich schließlich darauf, in den Entwurf eine Mindestgrundstücksgröße von 500 Quadratmetern, einen drei Meter hohen Lärmschutzwall mit im Norden 50 Zentimeter und im Süden bis 1,50 Meter hohem Wandaufsatz einzuarbeiten. Geprüft werden soll außerdem eine Verringerung der Firsthöhen in Abhängigkeit von der Dachneigung, um zu hohe Häuser zu verhindern.
„Wir hätten es für sinnvoll gehalten, über die gemeindeeigene Erschließungsgesellschaft zu gehen. Die Möglichkeit, die Baulandpreise in die Höhe zu treiben, wollen wir so nicht“, begründete Friedel Glüder die Ablehnung der Grünen.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss hingegen für den Bebauungsplan „Südlich Westerkappelner Straße“ aus. Wie berichtet, soll damit der Abriss des bestehenden Gebäudes und die Errichtung eines Dreier-Reihenhauses an der Straße und der Bau zweier Doppelhäuser im hinteren Grundstücksbereich ermöglicht werden. Um den Erhalt der alten Bäume sicherzustellen, soll ein Zu- und Abfahrtsverbot im Bereich der Eichen festgesetzt werden.

Ein Artikel von Angelika Hitzke